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Ausgabe 3/2024 / 18. September 2024

Inhalt

  ➜ Editorial
  ➜ KMU-Barometer: Geschäftslage der kleinen und mittleren Unternehmen ist seit 2023 eingetrübt
  ➜ Anteil der Auszubildenden in Großbetrieben steigt auf neuen Höchstwert
  ➜ Weiterhin mehr gewerbliche Betriebsgründungen als Schließungen
  ➜ Leverkusen überholt Landkreis München im NUI-Regionenranking
  ➜ Warum Frauen unter den Selbstständigen unterrepräsentiert sind
  ➜ Mutterschutzgesetz sichert selbstständige Frauen nicht ab
  ➜ Interview: Mit kollaborativen Innovationen die aktuelle Transformation meistern
  ➜ Neuer Podcast des IfM Bonn
  ➜ Aktualisierte IfM-Statistiken
  ➜ Aktuelles aus dem IfM Bonn

Editorial

Halbjährlich im Fokus: Die KMU in Deutschland – und in der EU

Foto Prof. Dr. Welter Liebe Abonnentinnen, liebe Abonnenten,

wie gestaltet sich aktuell die wirtschaftliche Lage der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)? Vor welchen Herausforderungen stehen sie? Ab dieser Newsletter-Ausgabe informieren wir Sie halbjährlich, wie sich die ökonomische Situation der KMU in Deutschland verglichen mit den kleinen und mittleren Unternehmen in den EU-Nachbarstaaten entwickelt. Laut unserer ersten Auswertung der europaweiten Unternehmensbefragung "Survey on the Access to Finance of Enterprises" geht die Schere zwischen den KMU in Deutschland und denen in den EU-Nachbarstaaten deutlich auseinander. Mehr dazu finden Sie im Beitrag "KMU-Barometer: Geschäftslage der kleinen und mittleren Unternehmen ist seit 2023 eingetrübt".

Ich wünsche Ihnen viele interessante Erkenntnisse aus unserer Forschung rund um den Mittelstand

Ihre

Prof. Dr. Dr. h.c. Friederike Welter
Präsidentin des IfM Bonn


KMU-Barometer: Geschäftslage der kleinen und mittleren Unternehmen ist seit 2023 eingetrübt

Die wirtschaftliche Lage der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland hat sich seit dem Frühjahr 2023 negativ entwickelt: So lag der Anteil der KMU, deren Umsatz, Gewinn und Investitionen gesunken sind, zu Jahresbeginn 2024 deutlich über dem Anteil der KMU, in denen diese Kennziffern gestiegen sind. Die KMU in anderen europäischen Ländern konnten sich dem negativen Trend auch nicht vollständig entziehen, ihre wirtschaftliche Lage hat sich jedoch günstiger entwickelt als die der KMU in Deutschland.

Differenz aus dem Anteil der KMU, deren Umsatz, Gewinn und Investitionen in den vergangenen 6 Monaten gestiegen oder gesunken ist

Differenzen

Häufiger schwerwiegende Herausforderungen in Deutschland als in anderen EU-Staaten

Ebenso wie in Deutschland stellen zwar auch in den anderen EU-Staaten "Fachkräftemangel", "Kundengewinnung" und "Produktions- und Arbeitskosten" Herausforderungen dar, sie sind jedoch für weniger KMU als hierzulande hochbedeutsam. Gleichermaßen wenig Probleme sehen hingegen die KMU in Deutschland und in den EU-Nachbarstaaten beim Zugang zu Finanzierungen.

Das aktuelle KMU-EU-Barometer finden Sie auf der Internetseite des IfM Bonn hier.

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Anteil der Auszubildenden in Großbetrieben steigt auf neuen Höchstwert

Obwohl insgesamt die Zahl der Auszubildenden auf über 1,5 Millionen gestiegen ist, sank bis Ende 2023 deren Zahl in den Kleinstbetrieben mit weniger als 10 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten weiter: So waren im Vergleich zum Vorjahr in diesen Betrieben 3,4 % weniger Auszubildende angestellt. In Großbetrieben (250 und mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigte) stieg hingegen im gleichen Zeitraum ihre Zahl um 2,9 %.

Trend zu Großbetrieben zeichnet sich seit Jahren ab

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IfM Bonn beobachten schon seit längerem, dass der Anteil der Auszubildenden in den Großbetrieben kontinuierlich zunimmt. Waren hier vor zehn Jahren nur 27,6 % der Auszubildenden zu finden, so sind es inzwischen 30,6 %. Insgesamt betrachtet, bilden dennoch Kleinst-, kleine und mittlere Betriebe weiterhin die meisten Auszubildenden aus (69,4 %).

Die aktuellen Ausbildungszahlen finden Sie auf der Internetseite des IfM Bonn hier.

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Weiterhin mehr gewerbliche Betriebsgründungen als Schließungen

Im 1. Halbjahr dieses Jahres wurden in Deutschland mehr Betriebe einer Hauptniederlassung gegründet (46.000) als geschlossen (34.000). Darunter fallen Gründungen mit einem Handelsregister- bzw. Handwerksrolleneintrag oder mit mindestens einem abhängig Beschäftigten. Insgesamt wurden 132.000 Existenzgründungen im Gewerbe angemeldet und rund 127.000 Unternehmen geschlossen. Damit liegt das gewerbliche Gründungs- und Schließungsgeschehen wieder auf einem ähnlichen Niveau wie vor Beginn der Corona-Pandemie in 2019.

Zahl der Betriebsgründungen in Ostdeutschland steigt

Die meisten Betriebsgründungen einer Hauptniederlassung fanden in Nordrhein-Westfalen statt, gefolgt von Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen. Ein Anstieg der Zahl der Betriebsgründungen gegenüber den ersten sechs Monaten in 2023 ist in Sachsen, Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg zu beobachten.

Alle aktuellen Zahlen zu den Gründungen und Unternehmensschließungen im gewerblichen Bereich für das 1. Halbjahr 2024 finden Sie hier.

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Leverkusen überholt Landkreis München im NUI-Regionenranking

Die kreisfreie Stadt Leverkusen hat nach 5 Jahren den Landkreis München an der Spitze des NUI-Regionen-Rankings abgelöst. Auf den weiteren Plätzen folgen die kreisfreien Städte Baden-Baden, Rosenheim und Offenbach am Main sowie der Landkreis Starnberg.

Die weitesten Sprünge nach vorne in die TOP-20-Gruppe gelangen Zweibrücken (von Platz 82 auf 18) und Aschaffenburg (von Platz 51 auf 9). Zudem sind Kempten und der Landkreis Storman wieder in die TOP-20 aufgerückt. Die Hauptstadt Berlin hat hingegen knapp eine Platzierung unter den besten 20 Städten und Landkreisen verpasst. Ebenso gehören die Landkreise Dachau und Rosenheim sowie die kreisfreie Stadt Schwabach nicht mehr der Spitzengruppe an.

Bayern und Hessen weiterhin bei den neuen unternehmerischen Initiativen vorn

Insgesamt zählen 8 Landkreise und kreisfreie Städte in Bayern, 5 Landkreise und kreisfreie Städte in Hessen, Düsseldorf und Leverkusen in Nordrhein-Westfalen, die beiden Landkreise Nordfriesland und Storman in Schleswig-Holstein, die kreisfreie Stadt Zweibrücken in Rheinland-Pfalz, Baden-Baden in Baden-Württemberg sowie der Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg zu den zwanzig Höchstplatzierten.

NUI-Regionenranking 2023/2022: räumliche Verteilung

NUI-Regionenranking

Das NUI-Regionenranking sowie die interaktive NUI-Deutschlandkarte sind hier abrufbar.

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Warum Frauen unter den Selbstständigen unterrepräsentiert sind

Trotz vielfältiger öffentlicher Unterstützungsmaßnahmen, besteht – national wie international – weiterhin ein Gender Gap zwischen der unternehmerischen Tätigkeit von Frauen und Männern. Einer Literaturanalyse zufolge liegt eine Ursache dafür in den gesellschaftlichen Geschlechterrollenbildern, die ein männlich dominiertes Unternehmerbild prägen und zu einem defizitären Bild weiblichen Unternehmertums führen. Laut der Studie "Auswirkungen institutioneller Rahmenbedingungen und der Ressourcenverfügbarkeit auf den Gender Gap in der Selbstständigkeit – eine systematische Literaturanalyse" werden Unternehmerinnen als weniger kompetent wahrgenommen als Unternehmer. Das führt dazu, dass Frauen seltener als Männer unternehmerische Chancen ergreifen und verfügbare Ressourcen wie Finanzmittel zurückhaltender nutzen. Will man die Selbstständigkeit von Frauen fördern, müssen diese gesellschaftlich verankerten Denk- und Verhaltensmuster verändert werden.

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Mutterschutzgesetz sichert selbstständige Frauen nicht ab

Jährlich bekommen rund 27.000 selbstständig erwerbstätige Frauen ein Kind. Anders als abhängig beschäftigte Frauen haben sie jedoch keinen Anspruch auf Mutterschaftsleistungen, weil das Mutterschutzgesetz für sie nicht gilt. Sie können sich aber freiwillig über ihre gesetzliche oder private Krankenkasse gegen ihren Einkommensausfall während der Mutterschutzfristen vor und nach der Geburt absichern. Aktuell entscheidet sich jedoch nur etwa die Hälfte der selbstständig erwerbstätigen Frauen im gebärfähigen Alter für eine solche Absicherung.

Umlagefinanzierte Mutterschaftsleistungen als Alternative?

Anstelle der freiwilligen individuellen Versicherungslösung könnte eine umlagefinanzierte Lösung treten, bei der – ähnlich wie bei den abhängig Beschäftigten die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber – alle selbstständig Erwerbstätigen die Mutterschaftsleistungen für die selbstständigen Mütter tragen. Nach IfM-Berechnungen käme auf jede bzw. jeden der aktuell 3,6 Millionen Selbstständigen ein monatlicher Betrag von maximal 5,30 Euro zu. Wenn sich die Umlage hingegen an der Höhe der Gewinneinkünfte festmachen würde, läge der Umlagesatz bei 0,13 %.

Die Studie "Mutterschaftsleistungen für selbstständig erwerbstätige Frauen" finden Sie hier, den Policy Brief "Umlagefinanzierte Mutterschaftsleistungen für selbstständig erwerbstätige Frauen?" hier.

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Interview: Mit kollaborativen Innovationen die aktuelle Transformation meistern

Dr. Siegrun Brink

Besitzen mittelständische Unternehmen keine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung, suchen sie häufig die Kooperation zu Startups, Forschungseinrichtungen oder anderen Wirtschaftsunternehmen, um Innovationsprojekte umzusetzen. IfM-Wissenschaftlerin Dr. Siegrun Brink zeigt im Folgenden die Vorteile dieses Vorgehens angesichts der ökologischen und digitalen Transformation auf.

NL-Redaktion: "Die mittelständischen Unternehmen stehen vor der Herausforderung, in immer kürzerer Zeit das eigene Geschäftsmodell neu auszubalancieren. Welche Unternehmen suchen besonders die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen?"

Dr. Siegrun Brink: "Unternehmen gehen immer dann Innovationskooperationen ein, wenn es ihnen nicht aus eigener Kraft gelingt, Wettbewerbsvorteile zu generieren. Insbesondere mittelständische Unternehmen verfügen häufig nicht über die notwendigen Mittel – seien es finanzielle Ressourcen oder auch Fachkräfte mit entsprechendem Wissen –, um kontinuierlich eigene Forschung und Entwicklung zu betreiben. Indem sie ihre Innovationsprozesse nach außen öffnen und Kooperationen mit anderen Unternehmen eingehen, können sie ihre Innovationsfähigkeit steigern. Das stärkt ihre Wettbewerbsfähigkeit."

NL-Redaktion: "Welche Vorteile hat es, mit Startups zu kooperieren? Gibt es auch Nachteile?"

Dr. Siegrun Brink: "Kooperieren mittelständische Unternehmen mit Startups, wollen sie häufig neue Technologien erschließen, ihre Digitalisierung vorantreiben oder Zugang zu neuen Märkten erhalten. Probleme bei der Zusammenarbeit entstehen aufgrund unterschiedlicher Prozess- und Entscheidungsgeschwindigkeiten, unterschiedlicher Erwartungshaltungen, aber auch die Anbindung an IT-Systeme kann problematisch sein."

NL-Redaktion: "Für kooperationswillige Unternehmen ist es nicht immer einfach, die richtigen Partner zu finden. Gibt es Angebote, die die Unternehmen bei der Suche unterstützen könnten?"

Dr. Siegrun Brink: "Es gibt bereits eine ganze Reihe von Initiativen, die die Vernetzung von Unternehmen unterstützen und das Zusammenfinden potenzieller Kooperationspartner erleichtern. Hilfreich wäre es aber auch, wenn Verbände und Kammern bestehende Strukturen nutzen würden, um überregionale oder regionale digitale Plattformen aufzubauen, auf denen sich kooperationswillige Unternehmen – aber auch Forschungseinrichtungen – mit einem kurzen Profil, ihrem jeweiligen Angebot bzw. Bedarf präsentieren.

Die Studie "Kollaborative Innovationsprozesse. Eine Chance für die erfolgreiche doppelte Transformation im Mittelstand", die das IfM Bonn im Auftrag der Bertelsmann Stiftung erstellt hat, finden Sie hier.

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Neuer Podcast des IfM Bonn

Neuer Podcast des IfM Bonn

Welche Rolle spielt die Ordnungspolitik bei der aktuellen ökologischen und digitalen Transformation? Über diese Fragen referieren aus verschiedenen Blickwinkeln renommierte Vertreterinnen und Vertreter aus der Wissenschaft, Wirtschaft und Politik im Podcast "Mittelstand, Klimaschutz und Digitalisierung".

Der Podcast ist sowohl auf der Internetseite des IfM Bonn als auch im YouTube-Kanal "Der Mittelstand – kurz und knapp" des IfM Bonn und auf Spotify zu finden.

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Aktualisierte IfM-Statistiken

In den vergangenen Wochen wurden folgende Statistiken auf der Internetseite des IfM Bonn aktualisiert:

Volkswirtschaftliche Bedeutung
Umsätze
Unternehmensbestand
Beschäftigte
Unternehmensinsolvenzen

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Datennutzung zu Forschungszwecken

Daten, die das IfM Bonn selbst erhebt, können von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen kostenfrei zu eigenen Forschungszwecken in den Institutsräumen eingesehen und verwendet werden. Eine Nutzung für gewerbliche oder sonstige Zwecke ist dagegen nicht möglich. Mehr Informationen zum Anmeldeverfahren finden Sie hier.

Vorschau:

Im Forschungsnewsletter 4/2024 können Sie u. a. lesen,

wie Praxischecks gestaltet sein sollten, damit der bürokratische Aufwand im Mittelstand effektiv sinkt,
welche bürokratischen Kosten den einzelnen Unternehmen entstehen, wenn sie sich um öffentliche Aufträge bemühen und
welcher ordnungspolitischen Rahmenbedingungen es bedarf, um die Ziele der Klimaneutralität in Deutschland zu erreichen.

Der Newsletter wird am 16. Dezember 2024 versandt.

Aktuelles aus dem IfM Bonn


IfM-Wissenschaftlerin in Jury berufen
Dr. Teita Bijedić-Krumm ist in die Jury zum Bundeswettbewerb ʺZukunft Regionʺ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz berufen worden. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Wirtschaftskraft in strukturschwachen deutschen Regionen zu stärken.


Zu Gast im IfM Bonn

Forum-Wittberg

Prof. Dr. Dr. h.c. Volker Wittberg (Fachhochschule des Mittelstands/Bielefeld) stellte Anfang Juli im Wissenschaftsforum des IfM Bonn das Projekt "Künstliche Intelligenz (KI) und Digital-Offensive für das Handwerk in NRW" vor. Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut IOSB-INA in Lemgo und der Kreishandwerkerschaft Paderborn erforschen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fachhochschule des Mittelstands den KI-Bedarf der Handwerkerinnen und Handwerker.


Policy Brief: Neue Veröffentlichungen
Können sich einzelne der sogenannten Big Five-Persönlichkeitsmerkmale auf die Entwicklung des Innovationgeschehens in strukturschwachen Regionen auswirken? Dieser Frage gehen Leonie Reher, Dr. Jörg Thomä (beide ifh Göttingen) und Dr. Petrik Runst (Thünen-Institut für Innovation und Wertschöpfung in ländlichen Räumen) in ihrem Policy Brief "Persönlichkeitsmuster: Ein Erklärungsansatz für das Innovationsgeschehen in strukturschwachen Regionen?" nach.


Externe Veröffentlichungen

Soziale Absicherung von hybriden Selbstständigen

In der Öffentlichkeit ist immer wieder die Sorge zu hören, dass hybrid Erwerbstätige aufgrund der unterschiedlichen sozialen Sicherungssysteme für abhängig Beschäftigte und Selbstständige nicht ausreichend sozial abgesichert sein könnten. Nach Untersuchungen von Dr. Rosemarie Kay und Dr. Olivier Butkowski ist diese Sorge jedoch weitgehend unberechtigt, weil zum einen die hybrid Erwerbstätigen meist über die abhängige Beschäftigung sozial abgesichert sind. Zum anderen erzielen sie häufig zusätzliche Einkünfte. Der Artikel "Die Absicherung von sozialen Risiken: eine besondere Herausforderung für hybrid Erwerbstätige?" ist in der Zeitschrift "Deutsche Rentenversicherung" erschienen.

Wie Unternehmen zu Hidden Champions werden

Betreiben Unternehmen eigene Forschung und Entwicklung, sind sie international aktiv und streben sie gezielt nach Marktanteilsmaximierung, dann steigen ihre Chancen zu Hidden Champions werden. Haben sich die Unternehmen zu Hidden Champions entwickelt, nutzen sie kaum mehr staatliche Unterstützungsmaßnahmen. Zu diesem Ergebnis kommen Dr. Susanne Schlepphorst, Dr. Nadine Schlömer-Laufen und Michael Holz in ihrem Beitrag "Determinants of Hidden Champions: Evidence from Germany".

Frauenunternehmen in Zeiten zunehmender Herausforderungen

Wurden frauengeführte Unternehmen durch die Corona-Pandemie stärker beeinträchtigt als Unternehmen von Männern? Mit dieser Frage beschäftigen sich Dr. Rebecca Weicht, Dr. Rosemarie Kay, Dr. Markus Rieger-Fels und Prof. Dr. Dr. h.c. Friederike Welter unter anderem in ihrem Beitrag "How women-led businesses fared in the Covid-19 pandemic". Ihr Forschungsergebnis: Während es in den ersten Pandemiemonaten keine erkennbaren Unterschiede zwischen von Männern und von Frauen geführten Unternehmen gab, zeigt sich in den späteren Monaten ein Gap, der offenkundig nicht nur auf Größen- oder Branchenunterschiede zurückzuführen ist. Ihr Beitrag ist im Sammelband "Women's Entrepreneurship in a Turbulent Era" erschienen.

Dr. Susanne Schlepphorst, Dr. Siegrun Brink und Prof. Dr. Dr. h.c. Friederike Welter gehen in ihrem Beitrag "Legitimacy of women entrepreneurs: forced to behave according to rules?" für den gleichen Sammelband der Frage nach, ob sich Unternehmerinnen im Umgang mit Bürokratie strategisch anders verhalten als ihre männlichen Pendants.


Die Forschungsergebnisse des IfM Bonn – (inter-)national präsent

Auf dem Bayerischen Familienunternehmer-Kongress Ende Juni in Regensburg erläuterte Dr. Annette Icks, warum sich Unternehmerinnen und Unternehmer nicht mehr in der Lage sehen, alle bestehenden bürokratischen Vorgaben seitens des Staates – aber auch von Selbstverwaltungsorganisationen der Wirtschaft, Normungsinstituten oder innerhalb von Wertschöpfungsketten – umzusetzen.

Dr. Rosemarie Kay präsentierte Mitte September auf dem Bund-Länder-Ausschuss Mittelstand in Berlin aktuelle Daten zum Mutterschutz von selbstständig erwerbstätigen Frauen in Deutschland. Auf der Veranstaltung "Frauen als Unternehmerinnen: Situation und Perspektiven in ländlichen Räumen – Gründung und Nachfolge" in Kempen gab sie Ende August einen Überblick über die besonderen Herausforderungen von Frauen als Gründerinnen und Übernehmerinnen.

Peter Kranzusch stellte auf dem 3. Deutschen Restrukturierungs- und Insolvenzgerichtstag Mitte September in Erfurt dar, wie sich die vom Mittelstand geprägte deutsche Wirtschaft verändert und welche Folgen dies für das Insolvenzgeschehen hat.

Auf der World Conference on Data Science and Statistics Mitte Juni in Amsterdam referierte Dr. Annika Reiff über die Frage, ob Methoden des maschinellen Lernens besser als herkömmliche statistische Verfahren geeignet sind, um beispielsweise einen möglichen Rückzug von Unternehmen von angestrebten Börsengängen vorherzusagen.

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