Vor allem Kleingewerbe wurden in 2024 geschlossen
Die Anzahl der Existenzgründungen überstieg in 2024 in den meisten Wirtschaftsabschnitten die Anzahl der Schließungen. Ein solch‘ positiver Saldo, der eine Zunahme im Unternehmensbestand anzeigt, war im vergangenen Jahr vor allem im Bereich der wissenschaftlichen, technischen und freiberuflichen Dienstleistungen und im Bereich Energie- und Wasserversorgung zu beobachten. Im Handel wurden dagegen mehr Unternehmen geschlossen als neu eröffnet. Zu einem Rückgang im Unternehmensbestand kam es zudem im Baugewerbe und im Verarbeitenden Gewerbe (inkl. Bergbau).
Zahl der Existenzgründungen fast wieder auf Vorpandemie-Niveau
Insgesamt stieg die Anzahl der gewerblichen Existenzgründungen auf 258.000. Damit ist fast das Vorpandemie-Niveau (2019: 266.000) erreicht. Unter den Gründungen waren rund 89.000 Gründungen mit Handelsregister- oder Handwerksrolleneintrag oder mit mindestens einen abhängig Beschäftigten. Ihnen wird eine größere wirtschaftliche Bedeutung im Vergleich zum Kleingewerbe zugesprochen. Zum Vergleich: In 2023 wurden nur 84.000 solcher Betriebe gegründet.
270.000 gewerbliche Unternehmen wurden im vergangenen Jahr geschlossen. Das waren zwar mehr Unternehmen als jeweils in den vier Jahren zuvor, aber weniger als in 2019. Die Schließungen von Kleingewerben nahmen stärker zu als die Schließungen von Betrieben einer Hauptniederlassung. Während der Existenzgründungssaldo – die Differenz aus Existenzgründungen und Unternehmensschließungen – bei Kleingewerben negativ ist, werden aber weiterhin mehr gewerbliche Betriebe einer Hauptniederlassung gegründet als geschlossen.
Das IfM Bonn ermittelt seit 1973 die Anzahl der gewerblichen Existenzgründungen und Unternehmensschließungen aus der Grundgesamtheit der Gewerbemeldungen. Dabei werden die Zahlen der Gewerbeanzeigenstatistik des Statistischen Bundesamtes um nicht gründungs- bzw. liquidationsrelevante Komponenten wie Unternehmensverlagerungen, Umwandlungen oder Rechtsformwechsel bereinigt.