Gründungen und Unternehmensschließungen
Das IfM Bonn erstellt basierend auf den Daten des Statistischen Bundesamtes regelmäßig Statistiken zu den gewerbeanzeigepflichtigen Gründungen und Liquidationen (Aufgaben) sowie zu den Insolvenzen. Daneben ermittelt das IfM Bonn auf der Basis der Steueranmeldungen der Gründer und Gründerinnen bei den Finanzämtern die Anzahl der Gründungen in den Freien Berufen sowie unter Land- und Forstwirten.
Eine Differenzierung zwischen einem Start-up und einer Gründung ist nach Ansicht des IfM Bonn nur zielführend, wenn ein Start-up als innovative und schnell wachsende Neugründung - und zwar ohne Einschränkung auf einen Sektor - verstanden wird.
Überlebensrate von Unternehmen
Ein wesentliches Kriterium für die Beurteilung der Qualität von Gründungen ist die Dauer ihres Fortbestehens am Markt. Mit Hilfe der aktuell verfügbaren Daten des statistischen Unternehmensregisters kann der Fortbestand von neu gegründeten Unternehmen über einen Zeitraum von 5 Jahren beobachtet werden.
Ergebnisse bis zum Jahr 2022
Von den Unternehmen, die im Jahr 2017 gegründet wurden, waren nach einem Jahr noch 74,0% am Markt aktiv. Allerdings nahm die Überlebensrate mit jedem weiteren Jahr kontinuierlich ab. Nach 5 Jahren betrug sie noch 38,1%. Die Überlebensraten unterscheiden sich je nach Unternehmensgröße zum Zeitpunkt der Gründung. Von den Unternehmen, die bei ihrer Gründung keine Beschäftigten hatten, existierten nach 5 Jahren noch ein Drittel (33,7%), während von den Unternehmen, die bei der Gründung schon Beschäftigte hatten, nach 5 Jahren noch knapp die Hälfte (49,5%) bestand.
Die höchste Überlebensrate nach 5 Jahren bei Gründung im Jahr 2016 weist der Wirtschaftszweig Gesundheits- und Sozialwesen (51,2%) auf, gefolgt vom Verarbeitenden Gewerbe (44,8%). Die niedrigste Überlebensrate ist im Wirtschaftszweig Kunst, Unterhaltung und Erholung zu finden. Mit einer Überlebensrate von weniger als einem Drittel liegt dieser deutlich unter dem Durchschnitt aller Wirtschaftszweige (insgesamt 38,1%).
Methodische Neuerungen
Am Unternehmensregister wurden zuletzt einige methodische Anpassungen vorgenommen, die sich auf die entsprechenden IfM-Statistiken auswirken. So werden ab dem Berichtsjahr 2020 Unternehmen, die das Beschäftigtenkriterium nicht erfüllen, nur dann im Unternehmensregister erfasst, wenn sie einen steuerbaren Mindestumsatz von 22.001 Euro erwirtschaften (zuvor 17.501 Euro). Diese Erhöhung des steuerbaren Mindestumsatzes hat zur Folge, dass einige Zehntausend Unternehmen weniger im Unternehmensregister erfasst werden. Dies hat wiederum Folgen für die Unternehmensdemografie, weil nicht geklärt werden kann, ob Unternehmen im Berichtsjahr geschlossen wurden oder lediglich weniger als den neuen Mindestumsatz erzielten und deshalb nicht mehr ins Unternehmensregister eingegangen sind. Diese Auswirkung der methodischen Neuerung betrifft jedoch nur Gründungen ohne Beschäftigte.
Tabellen zu den Überlebensraten von Unternehmen
Wählen Sie ein Merkmal und die gewünschte Differenzierung aus! Die entsprechende Tabelle steht als pdf-Datei zur Verfügung.
Merkmal | Differenzierung | ||
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Aktuelles Jahr | |||
Überlebensrate | WZ/BeschGrKl | ||
Zeitreihen | |||
Überlebensrate | BeschGrKl | ||
Entwicklung der Überlebensrate | WZ/Gr-Insg | WZ/Gr-ohBesch | WZ/Gr-mitBesch |
WZ = Wirtschaftszweige; BeschGrKl = Beschäftigtengrößenklassen; Gr-Insg = Gründungen ohne und mit Beschäftigten; Gr-ohBesch = Gründungen ohne Beschäftigten; Gr-mitBesch = Gründungen mit Beschäftigten.
Aktualisierung
Daten für das Jahr 2023 voraussichtlich im Frühjahr 2026