Unternehmen mit Migrationshintergrund machen etwa 10% aller Unternehmen in Deutschland aus und sind damit ein entscheidender Teil der deutschen Wirtschaft und ihrer unternehmerischen Ökosysteme. In diesem Zusammenhang ist das Unternehmertum von Migranten sowohl in der politischen Diskussion als auch in der Entrepreneurship-Forschung ein hoch anerkanntes Thema. Zwar gibt es bereits eine beeindruckende Fülle von Arbeiten zu Art und Qualität von Unternehmen mit Migrationshintergrund, doch sind viele Fragen zu den persönlichen Motiven und der Zufriedenheit von Unternehmern mit Migrationshintergrund noch unbeantwortet, insbesondere im Hinblick auf ihre Arbeitszufriedenheit. Mit Hilfe des Datensatzes des Sozio-oekonomischen Panels schliessen wir diese Forschungslücke, indem wir die Arbeitszufriedenheit von Unternehmern mit Migrationshintergrund in Deutschland im Vergleich zu einheimischen Unternehmern untersuchen. Migranten der ersten Generation zeigen im Allgemeinen eine geringere Arbeitszufriedenheit als die einheimische Bevölkerung. Die männlichen Unternehmer der zweiten Generation mit Migrationshintergrund zeigen eine geringere Arbeitszufriedenheit, bei den Frauen ist dieser Zusammenhang jedoch umgekehrt: Unternehmerinnen der zweiten Generation mit Migrationshintergrund sind mit ihrer selbständigen Tätigkeit zufriedener als ihre einheimischen Kollegen. Diese unterschiedlichen Ergebnisse führen zu unterschiedlichen Implikationen für politische Entscheidungsträger, die unternehmerische und arbeitsmarktbezogene Unterstützung für verschiedene Zielgruppen schaffen und entwickeln wollen.
External publication | 2019 Different Strokes for Different Folks: Entrepreneurs' Job Satisfaction and the Intersection of Gender and Migration Background
Bijedic, T.; Piper, A. (2018): Different Strokes for Different Folks: Entrepreneurs' Job Satisfaction and the Intersection of Gender and Migration Background. In: SOEPpapers on Multidisciplinary Panel Data Research, Nr. 1011_2018, DIW Berlin.