In der öffentlichen Diskussion über bürgerschaftliches Engagement setzt sich zunehmend die Auffassung durch, dass neben Aktionen privater Personen auch wohltätige Aktivitäten von Unternehmen hierunter begrifflich zu fassen sind. Der Fachausdruck für derartige Unternehmensaktivitäten ist Corporate Citizenship. Um die Rolle kleiner und mittlerer Unternehmen als `guter Bürger´ zu erfassen, hat das IfM Bonn eigene Erhebungen vorgenommen. Die Studie macht das Spektrum gemeinwohlbezogener Handlungen mittelständischer Unternehmen deutlich. Neben klassischen Maßnahmen des Corporate Citizenship wie die Geld- oder Sachspende werden insbesondere auch moderne Instrumente wie das Sponsoring und die Freistellung der Mitarbeiter zur Ausübung ehrenamtlicher Tätigkeiten erörtert. Auch sind es die Unternehmer bzw. Manager selbst, die sich durch persönliches Engagement beim Corporate Citizenship einbringen. Des weiteren werden die Ziele und Strategien der Unternehmen durchleuchtet. Dabei zeigt sich, dass dem Corporate Citizenship kommunikationspolitische und personalpolitische Funktionen beigemessen werden. Ferner wird deutlich, dass Corporate Citizenship keine Domäne großer Unternehmen ist. Es lassen sich aber Unterschiede in den Vorgehensweisen des Mittelstands gegenüber Großunternehmen identifizieren. Auf der Grundlage dieser Befunde werden Potenziale eines bürgerschaftlichen Engagements für den Mittelstand aufgezeigt und Möglichkeiten zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für Corporate Citizenship diskutiert.