Die Haltung gegenüber gescheiterten Unternehmern und die daraus resultierenden institutionellen Regelungen einer Gesellschaft bestimmen darüber mit, in welchem Ausmaß vormals gescheiterte Unternehmer eine erneute Chance erhalten. Ob in Deutschland Unternehmer mit der Erfahrung des Scheiterns erneut selbstständig tätig werden, also einen sog. Restart wagen, diese Frage geriet angesichts hoher Insolvenzzahlen für Unternehmen und ehemalige Selbstständige in den letzten Jahren zunehmend in den Blickpunkt von Politik und Forschung. Empirische Erhebungen belegen, dass unter allen Gründern zwischen 12% und 18% ehemalige gescheiterte Selbstständige sind. Restarter sind ein natürliches Phänomen in einer dynamischen Wettbewerbswirtschaft und bilden keine Randgruppe. Das IfM Bonn untersuchte daher in diesem Forschungsprojekt, ob potenzielle Wiederholungsgründer mit oder ohne Erfahrung des Scheiterns im Vergleich zu potenziellen Erstgründern über mehr oder weniger Gründungsressourcen verfügen. Von Interesse war insbesondere, ob vormals bereits gescheiterte Unternehmer, also Restarter, vor besonderen Hürden im Gründungsprozess stehen und deswegen von der Umsetzung ihres Gründungsvorhabens abgehalten werden.
Schriften zur Mittelstandsforschung | 2007 Second chance? Hurdles and obstacles in the implementation of restarts
Kranzusch, P.; Kay, R. (2007): 2. Chance? Hürden und Hemmnisse bei der Umsetzung von Restarts, in: IfM Bonn (Hrsg.): Jahrbuch zur Mittelstandsforschung 1/2007, Schriften zur Mittelstandsforschung Nr. 115 NF, Wiesbaden, S. 85-129.