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Gründungen und Unternehmensschließungen

Das IfM Bonn erstellt basierend auf den Daten des Statistischen Bundesamtes regelmäßig Statistiken zu den gewerbeanzeigepflichtigen Gründungen und Liquidationen (Aufgaben) sowie zu den Insolvenzen. Daneben ermittelt das IfM Bonn auf der Basis der Steueranmeldungen der Gründer und Gründerinnen bei den Finanzämtern die Anzahl der Gründungen in den Freien Berufen sowie unter Land- und Forstwirten.

Eine Differenzierung zwischen einem Start-up und einer Gründung ist nach Ansicht des IfM Bonn nur zielführend, wenn ein Start-up als innovative und schnell wachsende Neugründung - und zwar ohne Einschränkung auf einen Sektor - verstanden wird.

Existenzgründungen insgesamt

Die Gesamtstatistik des IfM Bonn zu den Existenzgründungen umfasst alle steuerrechtlich selbstständigen Tätigkeiten von Personen. Neben gewerblichen Tätigkeiten gehören dazu die nichtgewerblichen Bereiche der Land-/Forstwirte und Freien Berufe inklusive weiterer sogenannter sonstiger selbstständiger Tätigkeiten (z.B. Berufsbetreuer). Ausgewiesen wird die Anzahl der Personen, die im jeweiligen Kalenderjahr eine selbstständige Tätigkeit im Vollerwerb neu aufgenommen haben.

Ergebnisse für das Jahr 2024

Im Jahr 2024 waren in Deutschland rund 360.000 Existenzgründungen zu verzeichnen. Dies waren mehr als im Vorjahr, in dem wegen Erfassungsfehlern in der Gewerbeanzeigenstatistik die Anzahl nur geschätzt werden konnte. 2024 wurden deutlich mehr Existenzgründungen als in den 4 Vorjahren angezeigt. Die Anzahl des Vor-Pandemie-Jahres 2019 wurde jedoch nicht ganz erreicht.

Die positive Entwicklung im Jahr 2024 beruht vor allem auf den gewerblichen Existenzgründungen, deren Anzahl auf 258.000 gestiegen ist. Während die Gründungsaktivitäten in den Freien Berufen geringfügig stiegen, nahmen sie unter den Land-/Forstwirten ab. Damit hat sich die Struktur der Tätigkeitsbereiche leicht zu Gunsten der gewerblichen Tätigkeiten verschoben.

Die beschriebenen Veränderungen spiegeln sich auch in der Existenzgründungsintensität wider, der Anzahl der Existenzgründungen je 10.000 Personen im erwerbsfähigen Alter (18 bis unter 65 Jahre): Sie ist in 2024 gg. 2023 gestiegen: auf 70,0. Im Vergleich zum Jahr 2019 zeigt sich aber noch ein leichter Rückstand im Gewerbe.

In den Stadtstaaten Berlin und Hamburg werden mit mehr als 100 Existenzgründungen je 10.000 Einwohner im erwerbsfähigen Alter die meisten Existenzen gegründet. In den Bundesländern Thüringen und Sachsen-Anhalt unterschreitet die Gründungsintensität weiterhin deutlich den deutschlandweiten Durchschnitt. In den meisten Bundesländern über- oder unterschreitet die Existenzgründungsintensität des Jahres 2024 die des Jahres 2019 geringfügig. Berlin und Hessen liegen noch deutlich unter dem Vor-Pandemie-Wert, Hamburg hat ihn 2024 deutlich überschritten.

Schätzung für das Jahr 2025

Wie sich das Gründungsgeschehen im Jahr 2025 entwickeln wird, ist aufgrund der anhaltenden politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten schwer abzuschätzen. In früheren Jahren mit schwacher Konjunktur sind die Gründungen im Gewerbe oft angestiegen. In Erwartung einer steigenden Nachfrage im Bausektor könnte die Gründungsneigung im Gewerbe im Jahr 2025 weiter anwachsen. Insgesamt erwartet das IfM Bonn daher eine Zunahme der Gründungen.

Tabellen zu Existenzgründungen insgesamt

Wählen Sie ein Merkmal und die gewünschte Differenzierung aus! Die entsprechende Tabelle steht als pdf-Datei zur Verfügung.

MerkmalDifferenzierung
Existenzgründungen nach TätigkeitsbereichenDBL
Existenzgründungsintensität nach TätigkeitsbereichenDBL

D = Deutschland; BL = Bundesländer

Aktualisierung

Daten für das Jahr 2025 voraussichtlich im April 2026.

Weitere Informationen

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Veröffentlichungen

Ansprechpartner

Wissenschaftlicher Mitarbeiter Peter Kranzusch

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+49 228 7299741
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