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Mittelstand im Einzelnen

Die prägenden qualitativen Merkmale des Mittelstands (Geschäftsführung, Eigentumsverhältnisse, wirtschaftliche Unabhängigkeit) lassen sich aus den amtlichen Statistiken nicht ablesen. Aus diesem Grund kann das IfM Bonn nur jährlich aktualisierte quantitative Daten zu den kleinen und mittleren Unternehmen sowie zu den Großunternehmen ausweisen. Es bezieht sich dabei zumeist auf die KMU-Definition der EU-Kommission.

Digitalisierung der KMU im EU-Vergleich

Während der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, welche Chancen sich auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) durch die digitale Transformation ergeben. Die statistischen Daten, die vorliegen, weisen allerdings daraufhin, dass es immer noch erhebliche Unterschiede im Hinblick auf die technologischen und personellen Voraussetzungen für die Umsetzung der Digitalisierung sowohl zwischen den KMU und den Großunternehmen als auch im europäischen Vergleich gibt.

KMUs beschäftigen vergleichsweise wenige IKT-Fachkräfte

Knapp jedes fünfte KMU in Deutschland beschäftigt Fachkräfte mit ausgeprägten Kenntnissen in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Diese Anteilswerte liegen geringfügig über denen des Jahres 2020 und im EU-Durchschnitt. Gleichwohl sind weiterhin in deutlich mehr Großunternehmen IKT-Fachkräfte beschäftigt als in KMU. Dies gilt sowohl für Deutschland als EU-weit. Allerdings zeigen sich bereits innerhalb der KMU-Gruppe Größenunterschiede: Etwa jedes zweite mittelgroße Unternehmen (47%) in Deutschland hat Personal mit IKT-Kompetenzen, unter den kleinen Unternehmen sind es lediglich 15%.

Anteil der KMU mit IKT-Fortbildung gestiegen

Mit einem Anteil von 26% bildeten im Jahr 2022 in Deutschland mehr KMU ihr Personal in der Informations- und Kommunikationstechnologie weiter als die KMU im EU-Durchschnitt (21%). Im Vergleich zum ersten Pandemiejahr 2020 ist der Anteil in Deutschland um 4 Prozentpunkte gestiegen. Der starke pandemiebedingte Einbruch um 8 Prozentpunkte konnte damit noch nicht wieder vollständig ausgeglichen werden. Auch ist das IKT-Fortbildungsengagement der KMU weiterhin deutlich schwächer ausgeprägt als das der Großunternehmen.

Anteil der Unternehmen mit Online-Verkäufen nahezu unverändert

Der Anteil an Unternehmen, die mindestens 1% ihres Umsatzes mit Online-Verkäufen erwirtschaften, hat sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert: EU-weit stieg dieser unter den KMU von 18% auf aktuell 19%, in Deutschland verharrt er bei 19%. Unter den Großunternehmen in Deutschland ist der Anteil der Unternehmen mit Online-Verkäufen in 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozentpunkte gesunken und liegt damit nunmehr unter dem EU-Durchschnitt von 39%.

Großunternehmen bauen ihren Vorsprung bei der Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI) aus

11 % oder jedes neunte KMU in Deutschland nutzt Verfahren der KI. Dies sind mehr als im EU-Durchschnitt (7%) und im Vergleich zu 2021 (10%). Mit einem Anteil von 35 % nutzen Großunternehmen in Deutschland solche Verfahren deutlich häufiger als KMU, aber auch häufiger als Großunternehmen im EU-weiten Durchschnitt (30%). Die Nutzung von KI-Verfahren in Deutschland ist zwischen 2021 und 2023 stärker in den Großunternehmen (Anteil in 2021: 31%) als in den KMU gestiegen.

Tabellen zur Digitalisierung der KMU im EU-Vergleich

Wählen Sie ein Merkmal und die gewünschte Differenzierung aus! Die entsprechende Tabelle steht als pdf-Datei zur Verfügung.

MerkmalDifferenzierung
Nutzung von IKT in UnternehmenWebSWerbPayDSL-BBKI-EU
Digitale KompetenzenIKT-BeschFortbPers 
E-CommerceOnline-EKOnline-VK  
E-BusinessBDCC3D-DrROB

WebS = Website; WerbPay = bezahlte Werbung; DSL-BB = DSL/Breitbandzugang; KI-EU = KI-Nutzung EU-Vergleich; IKT-Besch = IKT-Beschäftigte; FortbPers = IKT-Fortbildungen für das Personal; Online-EK = Online-Einkäufe; Online-VK = Online-Verkäufe; BD = Big Data; CC = Cloud Computing; 3D = 3D-Druck; ROB = Industrie- oder Serviceroboter

Aktualisierung

Daten für das Jahr 2023 voraussichtlich Anfang 2024.

Weitere Informationen

Zur Datenquelle

Ansprechpartner

Forschungskoordinator Dr. Christian Schröder

Telefon
+49 228 7299743
E-Mail
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