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Mittelstand im Einzelnen

Die prägenden qualitativen Merkmale des Mittelstands (Geschäftsführung, Eigentumsverhältnisse, wirtschaftliche Unabhängigkeit) lassen sich aus den amtlichen Statistiken nicht ablesen. Aus diesem Grund kann das IfM Bonn nur jährlich aktualisierte quantitative Daten zu den kleinen und mittleren Unternehmen sowie zu den Großunternehmen ausweisen. Es bezieht sich dabei zumeist auf die KMU-Definition der EU-Kommission.

Auslandsaktivitäten

Anzahl der KMU mit Warenexport nicht nur besser erfasst, sondern auch gestiegen

Im Jahr 2021 exportierten 353.000 kleine und mittlere Unternehmen (KMU) Waren und Verkehrsdienstleistungen. Die Exporteurquote der kleinen und mittleren Unternehmen lag 2021 bei 11,7%. 

Die Beurteilung der Entwicklung der Exportbeteiligung der KMU am aktuellen Rand wird dadurch erschwert, dass im Jahr 2021 zwei Sondereinflüsse zu berücksichtigen sind. Erstens trat das Vereinigte Königreich aus der Europäischen Union aus und wurde zum EU-Drittstaat. Das erschwert einerseits den Handel zwischen diesen beiden Räumen. Andererseits führte der Statuswechsel Großbritanniens dazu, dass nun zusätzlich solche Exporteure in der Statistik erfasst werden, die private Kunden beliefern. Zweitens vollzog sich Mitte 2021 eine generelle Änderung im Umsatzsteuerrecht im Hinblick auf den Plattformhandel, was zu einer verstärkten Erfassung von Lieferungen an Privatpersonen und Einzelunternehmen führte. 

Der im Jahr 2021 in der Statistik ablesbare Zuwachs an Exporteuren kann somit nicht vor allem damit erklärt werden, dass – im Zuge der allgemeinen Belebung des Welthandels aufgrund abnehmender Pandemieeinschränkungen – mehr Unternehmen exportieren. Er ist vielmehr vor allem Ausdruck dessen, dass mehr Unternehmen mit (kleineren) Lieferungen erfasst werden. Entwicklungstrends im Warenhandel werden sich erst wieder ab 2022 identifizieren lassen.

Die Anzahl der Exporteure ist im Jahr 2021 in allen Unternehmensgrößenklassen gestiegen. Mit einem Anstieg um 9,3 % stärker unter den Großunternehmen als unter den kleinen und mittleren Unternehmen.

KMU erreichten 2021 einen Exportumsatz mit Waren und Verkehrsdienstleistungen von 227,7 Mrd. € (2020: 207,4 Mrd.; 2019: 214,6 Mrd.). Im Vergleich zu 2020 konnten vor allem mittlere und große Unternehmen mehr exportieren.

Insgesamt vereinen alle KMU rund 15,9% aller direkten Exportumsätze Deutschlands auf sich. Dieser Anteilswert hat in den letzten zehn Jahren leicht abgenommen (2011: 18,2%). Dies liegt daran, dass zahlreiche mittlere Unternehmen den Umsatz so stark erhöhen konnten, dass sie in die Klasse der großen Unternehmen aufsteigen, und dass große Unternehmen ihre Warenexporte stärker als kleine Unternehmen ausweiten konnten. 

Die Beteiligung der Unternehmen am Import ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Dieser Trend setzte sich im Jahr 2021 fort: Die Anzahl der Unternehmen mit Importen aus EU-Staaten erhöhte sich von 687.000 (2020) auf rund 729.000. Zum Vergleich: 2011 hatten nur 489.000 Unternehmen Waren aus dem Binnenmarkt importiert. Diese Entwicklung wurde durch die EU-Erweiterung begünstigt. 98 % der Importeure waren im Jahr 2020 KMU.

Angaben zur Anzahl der KMU mit Ex- oder -Importen in die bzw. aus der EU stellt das Statistische Bundesamt nicht mehr bereit.

Tabellen zu Warenex- und -importen von Unternehmen in Deutschland laut Umsatzsteuerstatistik

Wählen Sie ein Merkmal und die gewünschte Differenzierung aus! Die entsprechende Tabelle steht als pdf-Datei zur Verfügung.

MerkmalDifferenzierung
Aktuelles Jahr (2021)    
Kennzahlen im ÜberblickKMU   
Exportunternehmen, -umsatz, -quote GrKlWZVG
Zeitreihen    
Kennzahlen im ÜberblickKMU   
ExportunternehmenKMUGrKlWZVG
ExporteurquoteKMUGrKlWZVG
ExportumsatzKMUGrKlWZVG
Exportquote (alle Unternehmen)KMUGrKlWZVG
Exportquote der ExporteureKMUGrKlWZVG

KMU = kleine und mittlere Unternehmen; GrKl = Größenklassen; WZ = Wirtschaftszweige; VG = Verarbeitendes Gewerbe

Aktualisierung

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