Mittelstand im Einzelnen
Die prägenden qualitativen Merkmale des Mittelstands (Geschäftsführung, Eigentumsverhältnisse, wirtschaftliche Unabhängigkeit) lassen sich aus den amtlichen Statistiken nicht ablesen. Aus diesem Grund kann das IfM Bonn nur jährlich aktualisierte quantitative Daten zu den kleinen und mittleren Unternehmen sowie zu den Großunternehmen ausweisen. Es bezieht sich dabei zumeist auf die KMU-Definition der EU-Kommission.
Innovationen
Die Innovationsaktivitäten von Unternehmen (ab 10 Beschäftigten) werden im Community Innovation Survey (CIS) für die gesamte Europäische Union erfasst. Sie werden in technologische und nicht-technologische Neuerungen unterteilt. Bei den technologischen Innovationen handelt es sich um Innovationen bei Produkten und Dienstleistungen und/oder Prozessen. Sie ermöglichen eine Differenzierung gegenüber Konkurrenten am Markt und wirken sich daher unmittelbar auf die Wettbewerbsposition eines Unternehmens aus. Die nicht-technologischen Innovationen stellen organisationsbezogene Neuerungen und/oder Marketinginnovationen dar.
Ergebnisse für den Befragungszeitraum 2014/2016
Insgesamt wiesen 63,7% der im CIS erfassten deutschen Unternehmen Innovationsaktivitäten auf. Ein Großteil dieser Unternehmen (60,8%) führte tatsächlich auch Neuerungen technologischer oder nicht-technologischer Art ein ("innovative Unternehmen/ Innovatoren").
Mit zunehmender Beschäftigtenzahl steigt der Anteil der innovativen Unternehmen von 54,9% in der Gruppe der kleineren Unternehmen (bis 49 Beschäftigte) auf 74,2% bei den mittleren Unternehmen (50 bis 249 Beschäftigte) und 89,6% bei den großen Unternehmen (mehr als 250 Beschäftigte). Während mittlere und große Unternehmen mehrheitlich sowohl technologische als auch nicht-technologische Innovationsaktivitäten aufweisen, konzentrieren sich kleine Unternehmen tendenziell eher auf einen der beiden Aspekte.
31,9% der Unternehmen gingen mit neuen Produkten oder Dienstleistungen auf den Markt ("Produktinnovatoren"). Bei 21,9% der Unternehmen wurden bestehende Produkte weiterentwickelt oder Neuerungen von Wettbewerbern imitiert. In jedem zehnten Unternehmen handelte es sich um völlig neuartige Produkte ("Produktpioniere"). Mit zunehmender Unternehmensgröße steigt der Anteil der Produktpioniere deutlich an.
Vergleich der Befragungszeiträume 2012/2014 und 2014/2016
- Der Anteil der innovationsaktiven Unternehmen ist leicht von 67,0% auf 63,7% zurückgegangen. Kleine Unternehmen mit bis zu 49 Beschäftigten haben ihre Innovationsaktivitäten vergleichsweise häufig zurückgefahren, mittlere Unternehmen (50 bis 249 Beschäftigte) haben diese ausgeweitet.
- KMU betreiben heute häufiger Prozessinnovationen als in der Vorperiode (Anstieg von 22,3% auf 25,7%). Die Häufigkeit mit der Produkt- bzw. Dienstleistungsinnovationen berichtet werden, ist hingegen leicht rückläufig (von 33,0% auf 30,3%). Dieser Befund ist vermutlich Ausdruck der Digitalisierungsbemühungen in KMU, die sich vornehmlich der Optimierung von Abläufen und Prozessen zuordnen lassen. Diese scheinen einen Großteil der Ressourcen zu binden, die KMU für Innovationsaktivitäten aufwenden können.
- Nicht-technologische Innovationen (Organisation und Marketing) werden aktuell in Unternehmen aller Größenklassen seltener durchgeführt.
Tabellen zum Innovationsgeschehen
Wählen Sie ein Merkmal und die gewünschte Differenzierung aus! Die entsprechende Tabelle steht als pdf-Datei zur Verfügung.
Merkmal | Differenzierung | ||||
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Aktuelles Jahr (2016) | |||||
Innovationsaktive Unternehmen | KMU/WZ | KMU/FuE | |||
Innovative Unternehmen/Innovatoren | KMU/WZ | KMU/tech | KMU/n-tech | KMU/Art | KMU/Pionier |
Zeitreihen | |||||
Kennzahlen im Überblick | KMU |
Aktualisierung
Voraussichtlich Sommer 2024.
Weitere Informationen
Veröffentlichungen
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Wissenschaftlicher Mitarbeiter Dr. Sebastian Nielen
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