Direkt zu den Inhalten springen

Mittelstand im Einzelnen

Die prägenden qualitativen Merkmale des Mittelstands (Geschäftsführung, Eigentumsverhältnisse, wirtschaftliche Unabhängigkeit) lassen sich aus den amtlichen Statistiken nicht ablesen. Aus diesem Grund kann das IfM Bonn nur jährlich aktualisierte quantitative Daten zu den kleinen und mittleren Unternehmen sowie zu den Großunternehmen ausweisen. Es bezieht sich dabei zumeist auf die KMU-Definition der EU-Kommission.

Forschung und Entwicklung (FuE)

Die FuE-Aktivitäten in der deutschen Wirtschaft werden in der Wissenschaftsstatistik des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft e.V. erfasst. Kernindikatoren sind die internen Ausgaben der FuE-aktiven Wirtschaftssektoren sowie deren Bestand an FuE-Personal. Neben den internen FuE-Ausgaben werden auch Aufwendungen für externe Forschungsaufträge ausgewiesen.

Die FuE-Aktivitäten im Jahr 2021

Die deutsche Wirtschaft hat ihre Ausgaben für interne FuE-Aktivitäten im Jahr 2021 wieder gesteigert, nachdem im Krisenjahr 2020 ein Rückgang zu verzeichnen gewesen war: Die Aufwendungen für FuE erreichen mit rund 75,8 Mrd. € annähernd das Vorkrisenniveau. Der Ausgabenzuwachs im Jahr 2021 gegenüber 2020 geht vor allem auf die kleinen und mittleren Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten zurück (+ 8,2 %). In den Großunternehmen nahmen die Ausgaben lediglich um 6,5 % zu. Der Anteil der KMU an den internen FuE-Aufwendungen ist auf 9,5 % gestiegen.

Ein Vergleich der Wirtschaftszweige zeigt, dass sich die internen FuE-Aufwendungen vor allem auf das Verarbeitende Gewerbe konzentrieren. Hier lassen sich 93,9 % der Aufwendungen verorten, die weit überwiegend von Großunternehmen aufgebracht werden. Einen sehr hohen Anteil (37,7 %) daran trägt die Automobilindustrie. Der Anteil der internen FuE-Aufwendungen, der von KMU erbracht wurde, variiert erheblich zwischen den Branchen: Während auf die KMU im Verarbeitenden Gewerbe ein Anteil von 6,1 % entfällt, sind es im Dienstleistungssektor rund ein Viertel. Zu letzterem zählen u. a. freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen sowie die Informations- und Kommunikationsbranche – also Wirtschaftszweige mit hohem KMU-Anteil und hoher Relevanz für die Digitalisierung.

Ebenso wie die FuE-Aufwendungen stiegen, erhöhte der FuE-aktive Wirtschaftssektor im Jahr 2021 auch den Bestand an FuE-Personal um 2,3 % gegenüber dem Vorjahr auf rund 478.100 Beschäftigte (Vollzeitäquivalente). Die KMU steigerten ihr FuE-Personal um 2,7 %, die Großunternehmen um 2,2 %. Der KMU-Anteil am gesamten FuE-Personalbestand lag somit bei 17,3 %.

Weitere Ergebnisse

  • Über alle Größenklassen hinweg tätigten die Unternehmen in der Spitzentechnologie ein Viertel aller internen FuE-Ausgaben. Hiermit sind Unternehmen aus forschungsintensiven Industrien gemeint. Sie investierten mehr als 7 % ihrer Umsätze in FuE.

  • Neben den internen FuE-Aufwendungen investierte der FuE-aktive Wirtschaftssektor im Jahr 2021 weitere 26,5 Mrd. € in externe Forschungsaufträge, die beispielsweise an Forschungsinstitute, Hochschulen oder Beratungsunternehmen vergeben wurden. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies eine Steigerung um 16 %. Der KMU-Anteil an den externen FuE-Aufwendungen beträgt 4,8 %.

     

Tabellen zu FuE-Aktivitäten der Unternehmen in Deutschland

Wählen Sie ein Merkmal und die gewünschte Differenzierung aus! Die entsprechende Tabelle steht als pdf-Datei zur Verfügung.

MerkmalDifferenzierung
Zeitreihen   
Interne FuE-AufwendungenKMU  
Externe FuE-AufwendungenKMU  
FuE-PersonalKMU  
Aktuelles Jahr   
Interne FuE-AufwendungenKMU/WZKMU/ArtKMU/Intens

KMU = kleine und mittlere Unternehmen; WZ = Wirtschaftszweige; Art = Art des Merkmals; Intens = Forschungsintensität

Aktualisierung

Voraussichtlich Ende 2024.

Weitere Informationen

Zur Datenquelle

Veröffentlichungen

Ansprechpartner

Wissenschaftlicher Mitarbeiter Dr. Sebastian Nielen

Telefon
+49 228 7299763
E-Mail
Kontakt aufnehmen