Mittelstand im Einzelnen
Die prägenden qualitativen Merkmale des Mittelstands (Geschäftsführung, Eigentumsverhältnisse, wirtschaftliche Unabhängigkeit) lassen sich aus den amtlichen Statistiken nicht ablesen. Aus diesem Grund kann das IfM Bonn nur jährlich aktualisierte quantitative Daten zu den kleinen und mittleren Unternehmen sowie zu den Großunternehmen ausweisen. Es bezieht sich dabei zumeist auf die KMU-Definition der EU-Kommission.
Umsätze
Für die KMU insgesamt sowie für die Teilgruppen liegen jeweils Angaben zur Anzahl der Unternehmen, deren Beschäftigten und Umsatz für Deutschland vor, ebenso für die Familienunternehmen. Unternehmen werden definiert als Rechtliche Einheiten (kleinste rechtlich selbstständige Einheit, die aus handels- und steuerrechtlichen Gründen Bücher führt).
Im Jahr 2022 tätigten die Unternehmen in Deutschland Umsätze in Höhe von knapp 9.775 Mrd. Euro. Die KMU erwirtschafteten davon rund 2.664 Mrd. Euro, was einem Anteil von 27,3 % aller steuerbaren Umsätze aus Lieferungen und Leistungen entspricht. Innerhalb der KMU erzielten die mittleren Unternehmen den meisten Umsatz (12,0 % aller Umsätze). Vergleichsweise hoch ist der Umsatzanteil der großen Unternehmen, der mit rund 7,11 Billionen Euro fast drei Viertel aller Umsätze ausmacht.
Auf die Familienunternehmen entfielen rund 37 % aller steuerbaren Umsätze im Jahr 2019.
Auch wenn sich im Zeitvergleich keine großen Unterschiede bemerkbar machen, zeigen sich anteilig leichte Veränderungen: Mehr Umsatz in Großunternehmen und weniger in den KMU.
Der von KMU erwirtschaftete Anteil am Umsatz aller Unternehmen variiert erheblich in den einzelnen Wirtschaftsbereichen: Während der KMU-Anteil im Gastgewerbe 86,1 % beträgt, sind es im Bereich Bergbau; Energie-, Wasserversorgung; Abfallentsorgung lediglich 6,5 %. Diese Unterschiede beruhen teils darauf, dass sich die jeweiligen KMU-Anteile am Unternehmensbestand unterscheiden. Sie sind aber auch Ausdruck dessen, dass die KMU in den verschiedenen Branchen tatsächlich in unterschiedlichem Maße zu den Umsätzen beitragen.
Methodische Neuerungen
Bei der Erstellung der IfM-Statistiken werden seit dem Berichtsjahr 2019 einige methodische Anpassungen berücksichtigt, die im Unternehmensregister vorgenommen wurden: So werden nun u.a. neben den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten auch die geringfügig entlohnten Beschäftigten einbezogen und bilden zusammen die Berechnungsgrundlage. Diese und andere Neuerungen haben zwangsläufig Auswirkungen auf die KMU-Kennzahlen, wenn auch nur im geringen Maße (siehe Daten-und-Fakten-Heft Nr. 26).
Ab dem Berichtsjahr 2020 werden allerdings Unternehmen, die das Beschäftigtenkriterium nicht erfüllen, nur dann erfasst, wenn sie einen steuerbaren Mindestumsatz von 22.001 Euro erwirtschaften (zuvor 17.501 Euro). Dies hat zur Folge, dass einige Zehntausend Unternehmen in den Auswertungen unberücksichtigt bleiben.
Tabellen zu Umsätzen der Unternehmen laut Unternehmensregister
Wählen Sie ein Merkmal und die gewünschte Differenzierung aus! Die entsprechende Tabelle steht als pdf-Datei zur Verfügung.
Aktualisierung
Daten für das Jahr 2023 voraussichtlich im Sommer 2025.
Die Aktualisierung der Statistik "Familienunternehmen" erfolgt unregelmäßig.
Weitere Informationen
Aktuelle Veröffentlichung
Ansprechpartner
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Simone Braun
- Telefon
- +49 228 72997 65
- Kontakt aufnehmen
Ansprechpartner für den Bereich "Familienunternehmen"
Wissenschaftlicher Mitarbeiter Dr. Markus Rieger-Fels
- Telefon
- +49 228 7299761
- Kontakt aufnehmen
Projektleiter - Wissenschaftlicher Mitarbeiter Hans-Jürgen Wolter
- Telefon
- +49 228 7299735
- Kontakt aufnehmen