Ausgangslage/Problemstellung
Die Minimierung von Risiken im internationalen Handel wird, neben der „grünen und digitalen Transformation“ sowie dem demografischen Wandel, als eine zentrale Herausforderung für die deutsche Volkswirtschaft angesehen. Dieses sog. „De-Risking“ gewinnt angesichts der jüngsten internationalen Krisen insbesondere hinsichtlich der Handelsbeziehungen zur Volksrepublik China an Aufmerksamkeit. Schließlich hängt auch die deutsche Industrie zu einem hohen Grad von Rohstoffen ab, die in China gewonnen oder verarbeitet werden. So ist China aufgrund des hohen Importvolumens seit Jahren wichtigster Handelspartner Deutschlands. Gleichzeitig zeigen Studien zur Abhängigkeit Deutschlands von Vorleistungen aus China weitere Diversifizierungspotenziale auf, um die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft von China zu reduzieren.
Forschungsziel/Vorgehensweise
Im Rahmen des Projektes soll untersucht werden, in welchem Umfang der industrielle Mittelstand bei der Produktion der zur „doppelten Transformation“ benötigten Schlüsseltechnologien insbesondere auf Vorleistungen aus China angewiesen ist. Dabei soll einerseits ermittelt werden, in welchem Umfang auf andere Bezugsländer ausgewichen werden kann bzw. welche Hemmnisse einer solchen Diversifizierung entgegenstehen. Andererseits soll angesichts des im März 2024 auf EU-Ebene verabschiedeten „Critical Raw Material Act“ (CRMA) auch betrachtet werden, in welchem Umfang Unternehmen auf alternative Maßnahmen zur Reduzierung von Rohstoffabhängigkeiten (z.B. Recycling) zurückgreifen. Auf Grundlage einer Literaturanalyse soll dazu zunächst der aktuelle Forschungsstand erarbeitet werden. Zur Vertiefung der so gewonnenen Erkenntnisse werden Interviews mit Verbänden und Unternehmen geführt.