Kommunale Institutionen sind von entscheidender Bedeutung für die Gründung, das Wachstum und die Ansiedlung mittelständischer Unternehmen. Angesichts der Veränderungen externer und interner Rahmenbedingungen stellt sich die Frage, ob die bisherigen wirtschaftsfördernden Maßnahmen noch angemessen sind, um insbesondere kleine und mittlere Unternehmen zu unterstützen, oder aber ob eine grundlegende Neugestaltung der wirtschaftsrelevanten Aktivitäten der Kommunen geboten ist. Diese Problemstellung nahm das IfM Bonn zum Anlass, ein idealtypisches Modell zu entwickeln, das als Grundlage für weiterführende Diskussionen dienen soll. Das Modell hat die interne Neustrukturierung der Aufgabenbereiche kommunaler Wirtschaftsförderung und ihre Einbettung in ein intra- und interkommunales Netzwerk zum Inhalt.
Im Modell leistet die kommunale Wirtschaftsförderung idealtypisch die Erstellung eines Stärken/Schwächen-Profils, d.h. es gilt vorhandene Stärken, also spezifische Standortfaktoren, aber auch Qualifikationen und Kenntnisse, zu definieren und auszubauen. Dies erfolgt durch eine Anpassung der inhaltlichen Förderstrukturen an die äußeren Bedingungen. Dabei geht es nicht allein um einzelbetriebliche Diversifizierungsstrategien, sondern vor allem um eine Orientierung an regionalen Leitsektoren. Die Studie gibt Anregungen und Vorschläge zur Umsetzung, die auf die Erhöhung der Effizienz kommunaler Maßnahmen abzielen. Die Autoren fordern u.a. das die Wirtschaftsförderung an die veränderten Ansprüche der Praxis angepasst wird, der Stellenwert der kommunalen Wirtschaftsförderung im Finanzhaushalt sichtbar wird und den Dienstleistungsgedanken in den Kommunen aktiver umzusetzen.