Erhalten gescheiterte Unternehmerinnen und Unternehmer in Deutschland
eine echte zweite Chance zur Neugründung? Sind diese ehemals
gescheiterten Selbstständigen die erfolgreicheren Gründerinnen und
Gründer? Welche spezifischen Hürden mussten sie bis zur erneuten
Gründung überwinden? Dies sind einige der Fragen, die u.a. durch die
jüngsten Veränderungen im Insolvenzrecht aufgeworfen wurden und deren
Beantwortung sich die vorliegende Publikation widmet.
Untersucht wurden die Besonderheiten und Erfolgsaussichten der Unternehmensgründungen von Selbstständigen, die mit einem vorangegangenen Unternehmen gescheitert sind. Solche Gründer haben nicht nur gegen Vorurteile hinsichtlich ihrer Managementkompetenzen anzukämpfen. Meist starten sie zu einem Zeitpunkt neu, in dem das Altunternehmen noch nicht abgewickelt und keine endgültige Regelung der damit verbundenen Schulden erzielt worden ist. Das Insolvenzverfahren bietet zwar einen Liquidationsweg, ermöglicht allerdings erst in Kombination mit dem langwierigen Verfahren zur Restschuldbefreiung die endgültige Entschuldung natürlicher Personen.
Dreizehn Fallstudien über Restarter und umfangreiche empirische Untersuchungen auf der Grundlage verschiedener Datenquellen zeigen, dass eine erneute Selbstständigkeit erschwert wird, u.a. da das Kapital für Investitionen begrenzt ist. Nicht wenige Selbstständige versuchen dennoch - auch mangels anderer Erwerbsalternativen - zügig nach der Krise einen Neustart und können die Erfahrung des Scheiterns gewinnbringend in ein neues Geschäftskonzept einbringen.