Für westeuropäische Unternehmen im Allgemeinen und für westeuropäische kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Besonderen bildete die politische und wirtschaftliche Marktöffnung in Mittel- und Osteuropa (MOE) zu Beginn der 1990er Jahre einen wichtigen Anlass, ihre Aktivitäten in der Großregion MOE zu verstärken. Das Ziel der Studie ist es, die Spezifika des Markteintritts, die Rolle von Barrieren beim Markteintritt und im Verlauf der Internationalisierung sowie mögliche Standorteffekte zu analysieren. Die Studie basiert auf Fallstudien in KMU mit Sitz in Niedersachsen, die bereits Märkte in MOE erschlossen haben. Den theoretisch-konzeptionellen Hintergrund bilden zwei gängige Modelle der Internationalisierung: das Prozessmodell und der Netzwerkansatz. Als Ergebnis zeigt sich, dass beide Modelle den Internationalisierungsverlauf der betrachteten Unternehmen nur unzureichend beschreiben. Vielmehr beeinflusst ein Mix unterschiedlicher Faktoren den Markteintritt wie die Marktbearbeitung im Zeitverlauf. Als Tendenz ist gleichwohl feststellbar, dass sich die Bedeutung von Barrieren beim Markteintritt in MOE seit dem EU-Beitritt vieler MOE-Länder abgeschwächt hat.
IfM Materialien | 2012 Internationalisierungspfade mittelständischer Unternehmen in Osteuropa - Internationalisierungsprozess und Standorteffekte am Beispiel niedersächsischer KMU
Leick, B.; Leßmann, G.; Nussbaum, J. (2012): - Internationalisierungspfade mittelständischer Unternehmen in Osteuropa - Internationalisierungsprozess und Standorteffekte am Beispiel niedersächsischer KMU, in: IfM Bonn (Hrsg.): IfM-Materialien Nr. 218, Bonn.