Die Reform der Handwerksordnung des Jahres 2004 brachte insbesondere durch die Abschaffung der Meisterpflicht für mehr als die Hälfte der Gewerbezweige des Handwerks eine umfassende Liberalisierung der Zugangsbedingungen. Der vorliegende Beitrag analysiert unter Verwendung von Daten des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) den Einfluss der Handwerksnovelle auf die Anzahl der Betriebe und die Ausbildungsleistung in den betroffenen Handwerken. Die Wirkungen der Handwerksnovelle werden durch das Differenz-von-Differenzen-Verfahren geschätzt, das darauf aufbaut, dass nur ein Teil der Gewerbezweige des Handwerks von der Reform betroffen war. Die Ergebnisse zeigen einen starken Anstieg der Anzahl der Betriebe und einen Rückgang der absolvierten Meisterprüfungen in den betroffenen Handwerken in Folge der Reform. Bezüglich der Ausbildungsleistung werden jedoch keine statistisch signifikanten Effekte ermittelt. Umfangreiche Robustheitsanalysen bestätigen diese Ergebnisse.
Veröffentlicht auch unter: Koch, A.; Nielen, S. (2017): Ökonomische Wirkungen der Handwerksnovelle 2004: Ergebnisse einer Kontrollgruppenanalyse, in: Perspektiven der Wirtschaftspolitik, Vol. 18 (1), S. 72-85.