Der Fortbestand von Unternehmen hängt von der Legitimität ab, die Stakeholder ihnen zusprechen. Legitimieren sie das Verhalten der Unternehmerinnen und Unternehmer (nicht) – z. B. deren Umgang mit Erwartungen –, beeinflusst dies letztlich den Zugriff auf unternehmerisch notwendige Ressourcen. Bekannt ist, dass Unternehmerinnen in einem traditionell geprägten Umfeld wie Deutschland mehr Anstrengungen als ihre männlichen Pendants unternehmen müssen, um ihr Verhalten (dauerhaft) zu legitimieren. Diese Studie zeigt, dass sich Unternehmerinnen teils auch im Umgang mit bürokratischen Erfordernissen strategisch anders verhalten als Unternehmer. Im Vergleich zu Unternehmern umgehen sie seltener bürokratische Vorgaben. Das striktere Erfüllen von Erwartungen und Regeln zur Legitimitätswahrung kann dann von Nachteil sein, wenn sich die Spielregeln einer Gesellschaft verändern. So kann in Krisenzeiten die strikte Einhaltung von Regeln notwendige Erneuerungsprozesse blockieren.
Externe Veröffentlichungen | 2024 Legitimacy of women entrepreneurs: forced to behave according to rules?
Schlepphorst, S.; Brink, S.; Welter, F. (2024): Legitimacy of women entrepreneurs: forced to behave according to rules? In: C. Henry, J. Ballantine, S. Yousafzai, R. Narendran (Hrsg.), Women’s Entrepreneurship in a Turbulent Era, S. 169–188.