Die vorhandenen Daten zu Geschlecht und Innovation zeigen, dass Frauen seltener technologiebasierte Produkt- und Prozessinnovationen durchführen als Männer. Wir präsentieren einige empirische Belege für Deutschland und schlagen mehrere konzeptionelle Erklärungen für diese Befunde vor. Damit tragen wir dazu bei, geschlechtsabhängige Unterschiede im Innovationsverhalten aus den verschiedenen Kontextfaktoren zu erklären, die z.B. traditionelle Rollenerwartungen begünstigen und perpetuieren. Diese Rollenerwartungen haben - neben anderen Aspekten des institutionellen Rahmens (insbesondere in Bezug auf Steuer- und Familienpolitik) - einen Einfluss auf die Entwicklung verschiedener individueller Präferenzen hinsichtlich der Bildungs- und Berufswahl und umgekehrt. Auf der Grundlage unserer explorativen Erkenntnisse kommen wir zu dem Schluss, dass Frauen nicht per se weniger innovativ sind, sondern dass eine Kombination aus institutionellen Zwängen und traditionellen Rollenbildern dazu beiträgt, dass sie sich selbst in frauentypische Berufe und Arbeitsstrukturen, wie z. B. Teilzeitarbeit, selektieren.
Externe Veröffentlichungen | 2016 Women’s innovation in Germany – empirical facts and conceptual explanations
Bijedić, T.; Brink, S.; Ettl, K.; Kriwoluzky, S.; Welter, F. (2016): Women’s innovation in Germany – empirical facts and conceptual explanations, in: Alsos, G.A.; Hytti, U.; Ljunggren, E. (Hrsg.): Research Handbook on Gender and Innovation, Cheltenham et al., S. 51-71.